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148744989 over 1 year ago

Die Position "besser irgendwas steht drin, als nix" ist falsch, weil
1. Tools wie StreetComplete/SCEE keinen Verbesserungs-Bedarf zeigen, denn es steht ja was drin und
2. es die Datenqualität und Nützlichkeit von OSM völlig unnötig reduziert, teilweise bis fast zur Nutzlosigkeit.

Punkt 2 wird offensichtlich, sobald man die Perspektive des Mappers durch diejenige des Auswerters tauscht.

Anhand des "building"-Tags lässt sich das leicht illustrieren. Da ist "building=residential" das Äquivalent zu "surface=asphalt". Und im Wesentlichen genauso nutzlos, denn mit dieser Angabe kann man z.B. keine Auswertung der Siedlungsstruktur einer Kommune erstellen. Ist überall detached, semi_detached, appartments,... getaggt, dann ist die entsprechende Auswertung ein relativ triviales Python-Script. Und zwischen einem Stadteil, in dem verteilt ein paar Villen stehen ("detached") oder ein paar 10-stöckige MFH ("appartments") ist in vielerlei Hinsicht gewaltig, würde aber bei "building=residential" völlig untergehen.

Für Leute die mit Rollstuhl, Kinderwagen,... unterwegs sind, macht es einen deutlichen Unterschied ob surface=paved in der Realität Asphalt oder mittelalterliches Kopfsteinpflaster ist.

Von solchen Details leben nicht nur Routenplanungen, sondern auch Projekte wie Wheelmap & Co.. In dieser Hinsicht sollte man als Mapper von einer "ich kann mit den Details nichts anfangen"-Sicht Abstand nehmen und stattdessen lieber die präzisesten, passenden Tags verwenden. Irgendwann kommt jemand anders auf eine tolle Idee und dann sollte der OSM-Datenbestand auch liefern können. Die Möglichkeiten dazu wurden ja geschaffen, das Potential brach liegen zu lassen wäre sehr dämlich.